Konzepte/Vorsorge zur Überbrückung eines Blackouts

Keine Ampeln, keine Geldautomaten, kein Computer, kein Telefon, kein fließend Wasser: So würde ein Blackout für uns aussehen. Bei einem Blackout kommt es zu einem großflächigen mehrere Stunden oder gar Tage andauernden Stromausfall. Kleinere Ausfälle kommen auch in Deutschland vor. Erst Anfang 2022 blieb in Regensburg der Strom weg: Bei circa 5.000 Haushalten waren die Leitungen dicht - für 19 Stunden. Der bisher größte Stromausfall traf Indien im Jahr 2012: Dabei waren über 600 Millionen Menschen in Nord- und Ostindien vom Netz abgeschnitten. Auch in der Türkei gab es 2015 einen riesigen, flächendeckenden Stromausfall, der fast 700 Mill. EUR wirtschaftliche Kosten verursachte.

In Europa fließt Strom üblicherweise mit 50 Hertz durch die Leitungen. Schwankungen zwischen 49,8 und 50,2 Hertz sind normal. Aus dem Gleichgewicht gerät das Netz, wenn beispielsweise mehr Strom entzogen wird als ankommt, bzw. weniger rein geht als abgenommen wird. Z.B. wenn Stromkraftwerke ausfallen, der Stromverbrauch aber nicht rechtzeitig angepasst werden kann. Dies führt zu einer Frequenzstörung. Bei kleineren Abweichungen greifen Sicherheitsmechanismen, die das Netz stabilisieren. Kommt es aber zu einer unerwartet massiven Schwankung, kann das zu einem Zusammenbruch führen: Der Strom fällt aus. Für den Ernstfall gibt es einen Notfall-Stufenplan des Verbands der Netzbetreiber. Bei einem Abfall der Frequenz auf 47,5 Hertz sieht dieser in letzter Konsequenz vor, dass alle stromerzeugenden Anlagen vom Netz getrennt werden. Dadurch werden unter anderem Schäden an den Kraftwerksanlagen vermieden.


Schneller Überblick: Vorsorge-Checkliste für Blackouts

  • Lebensmittelvorrat - mind. 7 Tage / Person
  • Trinkwasservorrat - mind. 7 Tage / Person
  • Notfall-Beleuchtung - Stromunabhängig
  • Notfall-Heizung - Stromunabhängig
  • Notfall-Kochgelegenheit - Stromunabhängig
  • Notfall-Kommunikation - Stromunabhängig
  • Bargeld - Sicherheit im Notfall
  • Hygieneartikel
  • Erste Hilfe - Notfallapotheke
  • Notstromversorgung

Lebensmittelvorrat anlegen für 7-14 Tage - Haltbare Nahrung

Selbstverständlich sollte man für die Zeit, in der man nicht auf gängige Versorgung über Supermärkte ect. zurückgreifen kann, eine ausreichende Lebensmittelversorgung sicherstellen. Zu beachten ist hierbei auch der Ausfall von Kühlgeräten und Gefrierschränken. Darin gelagerte Nahrungsmittel sind relativ schnell nicht mehr zu verwenden.

Wenn man die Bevorratung mit "normalen" Lebensmitteln löst, muss man bei Ablauf der Haltbarkeit den Vorrat ersetzen / erneuern. Dabei ist natürlich die Gefahr, dass man etwas vergisst oder übersieht und somit im Notfall nicht auf den kompletten Vorrat zurückgreifen kann.
Wir empfehlen deshalb die Bevorratung mit Langzeitnahrung.

Trinkwasservorat für 7-14 Tage

Für die Versorgung gibt es grundsätzlich zwei Herangehensweisen. Zum einen die Lagerung von haltbaren Trinkwasser-Notrationen
Eine andere Möglichkeit ist die Konservierung / Aufbereitung von "normalem" Trinkwasser. Für diese Vorsorge empfehlen wir Wasseraufbereitungstabletten.

Wenn der Hochbehälter Ihrer Gemeinde höher liegt als das Versorgungsgebiet, funktioniert die Wasserversorgung ohne Pumpe und daher auch bei Stromausfall. Sollte das Wasser jedoch aus dem Boden gepumpt werden, wird dafür Strom benötigt. Nähere Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Gemeinde/Stadt.
Unabhängig dieser Information empfehlen wir unbedingt ausreichend Trinkwasser zu lagern. Wenn es zum Beispiel durch Umwelteinflüsse zu Verunreinigungen kommt oder die Leitungsversorgung aus anderen Gründen nicht funktioniert, steht man sonst schnell vor einem ernsthaften Problem.

Notfall-Beleuchtung

Kerzen, Teelichter und mit Batterien oder Akkus betriebene Leuchtmittel sollte man immer vorrätig haben. Natürlich auch genügend Batterien und Akkus.

Notfall-Heizung

Wer keinen Kamin mit Holzbeheizung hat, hat schlechte Karten. Hier helfen nur Decken und warme Kleidung.

Notfall-Kommunikation

Um aktuelle Informationen zu einem Notfall zu erhalten, sollte man ein batteriebetriebenes Radio haben. Auch Radios mit Kurbelbetrieb sind gut geeignet, da diese Ihren eigenen Strom produzieren. Der Speicher kann selbst Handys aufladen.

Notfall-Kochgelegenheit

Camper sind es gewohnt, auf Strom beim Kochen zu verzichten. Gas-Kochstellen, Karbitkocher oder auch Kochen mit Brennpaste sind Möglichkeiten, um sich das Essen zuzubereiten. Nur Vorsicht bei offenen Flammen in Innenräumen. Und nicht vergessen: Auch heißes Wasser benötigen Sie aus hygienischen Gründen.

Bargeld

Bei einem Stromausfall funktionieren auch die Kassenautomaten nicht. Daher halten Sie immer soviel Bargeld vorrätig um im Notfall Dinge zu bezahlen, die Sie sonst auch mit Karte bezahlen. Bzw. soviel wie Sie sonst immer für kurzfristige Güter innerhalb von ein bis zwei Wochen ausgegeben haben, zzgl. Notgeld für außergewöhnliche Ausgaben.

Hygieneartikel

Supermärkte und Drogerien sind meist nicht geöffnet während eines Blackouts. Man sollte genügend Hygieneprodukte haben, um ein bis zwei Wochen zu überbrücken. Doch häufig funktionieren Duschen, Toiletten und der Föhn auch nicht. Trotz allem sollte genügend Pflegemittel, wie Toilettenpapier, Seifen, Shampoo (Trockenshampoo?) und Küchenpapier vorrätig sein.

Erste Hilfe - Notfall-Apotheke

Ganz wichtig? Die wichtigsten Medikamente sollten immer genügend vorrätig sein. Meist nicht vorhanden: Schmerz- und Heilsalbe bei Verbrennungen.

Notstromversorgung beim Blackout

Natürlich geht es auch ohne Strom und darauf bereitet man sich auch vor, wenn man von Blackouts spricht. Eine Stromversorgung für den Notfall parat zu haben, schadet aber dennoch nicht und ist unter gewissen Umständen auch notwendig.

Eine der gängigsten Varianten sich im Falle eines Blackouts mit Strom zu versorgen, sind Verbrennungs-Aggregate. Das damit verbundene Problem - neben dem ökologischen Aspekt-  ist die zusätzliche Abhängigkeit von Treibstoffen. Denn bei einem großen Stromausfall/Blackout fallen auch die Tankanlagen aus. Die Einlagerung & Beschaffung stellt aber eine zusätzliche Herausforderung dar.

Die von uns empfohlene Variante ist, sich selbst mit Sonnenenergie durch Solarpanele oder PV-Anlagen zu versorgen. Für PV-Anlagen für das gesamte Haus, die in das Stromnetz einspeisen, empfehlen wir Kontakt mit Experten oder Herstellern aufzunehmen. Bitte planen Sie für eine Umsetzung aber sehr lange Lieferzeiten mit ein.
Die smarte Alternative zu solch großen, aufwändigen Einrichtungen sind kompakte Solarpanele und Stromspeicher, die man gegebenfalls sogar mitnehmen kann. 
Für den Notfall eignen sich auch Inverter-Stromgeneratoren perfekt zur Versorgung von Haushaltsgeräten. Hier finden Sie unser aktuelles Angebot an hochwertigen Stromspeichern inkl. Solarmodulen.

Doch wieviel Strom benötigen meine Haushaltsgeräte? Wie groß muss mein Stromspeicher sein? Worauf kann ich bzw. muss ich verzichten?

Es handelt sich bei dieser Tabelle um durchschnittliche Werte die als Richtwert verwendet werden können - Der Leistungsbedarf kann bei unterschiedlichen Geräten abweichen.

Dunstabzugshaube 500 Watt
Fön 2.000 Watt
Gefrierschrank 150 Watt
Geschirrspüler 3.000 Watt
Herd (Backofen) 3.500 Watt
Kühlschrank 120 Watt
Lampe 50 Watt
Laptop 80 Watt
Mikrowelle 800 Watt
PC 250 Watt
TV Flachbildschirm 100 Watt
Wasserkocher 2.200 Watt
Waschmaschine 2.300 Watt
Wäschetrockner 3.000 Watt